Vernebelte Argumente gegen den Passivtabakrauch

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Milchmädchenrechnung

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Die Studien, die den Schaden durch Passivrauch behandeln, geben sich wenig Mühe, reproduzierbare Zahlen zu finden.

ein Kommentar von Prof. Dr. Beda M. Stadler

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Woran liegt es, daß die europäischen Raucher mit einer derartigen Inbrunst aus den Gaststätten vertrieben werden? Ist es die Stammtischwahrheit, daß Raucher den Nichtrauchern die Altersvorsorge finanzieren, die ausgemerzt werden muß? Ertragen militante Nichtraucher solche Sprüche vom paffenden Nebentisch nicht mehr?

Den Rauchern selbst scheint der frühe Tod nichts anzuhaben. Schließlich starben sie einst acht bis zehn Jahre, heute im Schnitt nur noch fünf Jahre vor ihren abstinenten Artgenossen. Früher galt eben noch die Milchmädchenrechnung wie etwa: Tote Patienten sind billiger. Falls Wissenschaftler diesen simplen Zusammenhängen nachgehen wie etwa kürzlich in einer Studie in der Zeitschrift «Public Library of Science Medicine», weckt so was kaum Interesse.

Die Studie zeigt: Ein gesunder schlanker Mensch verursacht ab dem 20. Lebensjahr Behandlungskosten von 281.000 Euro. Demgegenüber kostet ein Raucher aber nur 220.000 Euro, was zu erwarten war. Erstaunt hat, daß nicht bloß Raucher günstiger waren, sondern auch die Dicken, die mit 250.000 Euro zwischen den Gesunden und den Rauchern liegen. Die rauchenden Dicken werden somit geradezu zu Financiers der Menschen, die gesund sterben wollen.

Niemand zweifelt daran, Rauchen ist ein tödlicher Unsinn. Der volkswirtschaftliche Nutzen ist hingegen peinlich. Wer will schon zugeben, vom Tod eines Mitmenschen zu profitieren? Darum wird neuerdings das Passivrauchen dämonisiert. Die Anti-Raucher-Lobbyisten geben sich nicht einmal Mühe, reproduzierbare Zahlen zu erfinden.

Zum Beispiel: Es gibt fast gleich viele Österreicher wie Schweizer. In Österreich wird aber offiziell verbreitet, daß vier Einwohner pro Tag am Passivrauch sterben, in der Schweiz nur einer! Dieser Unterschied kann nicht an der «gesunden» Schweizerluft liegen, sondern an «Vordenkern» aus Deutschland, denen alles nachgeplappert wird. Von den angeblich 3301 Deutschen, die jährlich am Passivrauchen sterben, sind allerdings zwei Drittel über 85 Jahre alt!

Wer derart mit Zahlen spielt, braucht weitere «Studien», um den Passivrauch zu vernebeln. In der Schweiz hat das Bundesamt für Gesundheit eine Studie in Auftrag gegeben, um die Sozialkosten des Tabakkonsums zu berechnen. Man kam auf zehn Milliarden Franken. Die Hälfte davon sind allerdings immateriellen Gründen geschuldet wie etwa Kummer und Ressentiments der Angehörigen eines Kranken. Diese Zahlen wurden in den Medien meistens kritiklos übernommen, genauso wie die neueste «Studie» des Instituts für Höhere Studien (IHS) in Wien.

Darin wurden die volkswirtschaftlichen Effekte des Rauchens für Österreich analysiert. Der fiskalische Nutzen wurde gegen die effektiven Kosten des Rauchens aufgerechnet. Die Studienautoren fanden eine Differenz von über 500 Mio. Euro, welche die österreichischen Raucher jährlich verursachen. Die Milchmädchenrechnung sollte mit einem Schlag unter den Tisch gekehrt werden. Ein paar Kunstgriffe waren allerdings notwendig, um den Rauchern eine Negativbilanz anzuhängen. Im Durchschnitt dürfen die Raucher jetzt nur noch fünf Jahre früher sterben, damit sie sich ja nicht rentieren.

Zweck heiligt Mittel

Gleichzeitig hängt man ihnen die Kosten für die Witwenpensionen an, und man führt hypothetische Kompensationszahlungen an Passivraucher ein. Um das Ganze zu verstärken, bedauert man, sogar zu tief geschätzt zu haben, schließlich fehlten Autounfälle von Rauchern, denen die Zigarette heruntergefallen sei. Woher kommt also die neuerliche Lust, gegen das Passivrauchen zu wettern? Einer der IHS-Autoren meinte, er wünsche sich ein rauchfreies Österreich. Das tönt so vernünftig wie ein genfreies Österreich! Die Kirchen werden sich nicht den Weihrauch wegnehmen lassen. Noch sind Motorräder mit röhrenden Auspuffen und Kamine zum Entspannen europaweit die Realität. Diese irrationalen Freuden sind erwiesenermaßen ebenso schädlich wie Passivrauchen.

Meldet sich jemand kritisch zur Passivrauchdebatte, wird ihm vorgeworfen, im Solde der Tabakindustrie zu stehen. Die österreichische Studie wurde von Pfizer (Video) finanziert. Der Zweck heiligt die Mittel. Der Pharmakonzern hat nämlich ein Wundermittel, mit dem man sich das Rauchen abgewöhnen kann. Das Medikament hat allerdings einen Imageschaden erlitten. Die «US Food and Drug Administration(FDA)» untersucht, ob einige Patienten wegen des Medikaments in den Selbstmord getrieben wurden. Wir warten jetzt auf eine «Studie», welche diese Todesfälle dem Passivrauchen zuordnet.

©Beda M. Stadler

Mit freundlicher und ausdrücklicher Genehmigung des Autors.

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Beda M. Stadler ist Professor an der Uni Bern, Direktor des Instituts für Immunologie und Mitglied des von Deutschland, Österreich und der Schweiz beschickten Wissenschaftlerkreises «Grüne Gentechnik».

Die IHS-Studie rief heftige Reaktionen hervor.

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Mit tödlicher Sicherheit

In der Zwischenzeit meldet MedPageToday.com, daß Chantix oder Champix mit 1 001 unerwünschten Zwischenfällen, inklusive 50 Todesfälle alleine im ersten Quartal 2008 in Verbindung gebracht wird – und es wird noch immer illegal (ohne Namensnennung) beworben und verkauft. Das «Institute for Save Medication Practises» berichtet, daß diese Zahlen Champix zuoberst auf die Liste der Drogen figurieren läßt, welche mit gefährlichen Verletzungen in Verbindung stehen.

Seit der Zulassung im Jahre 2006 wurde Champix mit 3 325 schweren Verletzungen allein in Großbritannien in Verbindung gebracht, wovon 112 tödlich ausgingen. Da ein Überwachungssystem von Medikamenten von der amerikanischen Zulassungsstelle FDA bloß freiwilligen Charakter hat, also nicht zwingend ist, geht man jedoch von einer weit höheren Dunkelziffer aus. Am 21. Mai 2008 hat die «Federal Aviation Administration FAA» verfügt, daß kein einziger Pilot mehr dieses Medikament einnehmen darf.

Pfizer hat alleine im Jahre 2006 mit Champix oder Chantix, wie es in anglikanischen Ländern genannt wird, 883 Millionen Dollar verdient – und dies, obwohl das Medikament keinen größeren Erfolg als andere Rauchentwöhnungmittel aufweist – und es ist, im Gegensatz zur paranoiden Kapnophobie erwiesenermaßen nicht nur schädlich für die Gesundheit, sondern evidenzbasiert tödlich. Mit tödlicher Sicherheit!

Wer stoppt endlich diesen Irrsinn der legalen Drogenbarone?

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Hier wird der vermeintliche Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben!

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Carolus Magnus

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