Britische Puritaner fordern Plastikbecher für Bierausschank

Ver-McDonaldisierung

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bier_gbWer in London wohnt und dort zur Arbeit fährt, der wird gemäß einer Statistik täglich im Schnitt 300 mal von Kameras gefilmt. Das seit Jahren linksregierte Britische Königreich steht als schärfster westlicher Überwachungsstaat auf Platz 5 der Cryptohippie-Skala, gleich nach China, Nordkorea, Belarus und Russland – und gar noch vor den USA (6)! Zum Vergleich: Die Schweiz stand 2008 noch an 30ster Stelle. Alleine in Liverpool werden 200 sogenannte «Townhall Taliban», das sind  nichtrauchende Undercover Raucherschnüffler mit der Befugnis, Wirte und Personen heimlich beim Rauchen mit dem Handy als Beweismittelbeschaffung zu filmen um anschließend gleich selbst die Bussen einzukassieren, wie es seit einem Monat auch in der Türkei der Fall ist. Doch der britischen Regierung reicht das noch nicht.

Als ob die Pubs in Großbritannien nicht schon genug zu leiden hätten, will die britische Labour Regierung jetzt auch noch Biergläser aus den altehrwürdigen Pubs verbannen und diese in mcdonaldsartige sterile Hybride verwandeln. Vordergründig kommt diese Forderung, Bier nur noch in Plastikbechern auszuschenken, mit dem Hinweis auf die offiziellen Zahlen, wonach alleine in England und Wales pro Jahr 5 500 Personen mit Gläsern und Flaschen angegriffen werden. Hintergründig will man dem Alkohlholkonsum an den Kragen, auf den sich die WHO seit 2007  in einem Strategieplan eingeschossen hat.

townhall_talibanDie British Beer & Pub Association, die rund zwei Drittel der 54 000 populären Kneipen und die meisten Brauereien vertritt, wehrt sich gegen diese Pläne. Viel wird es nicht nützen, wenn man das fanatische Vorgehen beim Rauchverbot noch in Erinnerung hat. Dennoch sagte Neil Williams gegenüber der BBC, der Branchenverband mache sich große Sorgen, daß die Plastikbecher von den Konsumenten nicht akzeptiert werden. Zu Recht! In den meisten Pubs gehe es friedlich zu und her. Es gehe nicht an, diese große Mehrheit nun für Probleme in einzelnen Betrieben abzustrafen. Diese Argumente sind stichhaltig, dennoch wird das die linke Labour Regierung nicht davon abhalten, ihren faschistischen Gesundheitswahn fortzusetzen – bis alle Pubs geschlossen sind.

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Das waren noch Zeiten!

Im Vereinigten Königreich werden seit der Einführung des Rauchverbotes zur Zeit fünfzig Pubs pro Woche oder 2600 pro Jahr für immer geschlossen. Die Zahl der Schließungen hat sich seit dem schwarzen 1. Juli 2007, dem Tag der Einführung des Rauchverbotes, verzehnfacht! Obendrauf setzen den weltweit bekannten und oft kopierten britischen Pubs die Wirtschaftskrise und die maßlos überrissenen Biersteuern zu. Ein Sniff Kokain ist heute billiger als ein Pint of Beer.

Carolus Magnus

Diese Webseite befaßt sich bewußt provokativ mit Allgemeinwissen, Politik und Gesellschaft. Sie setzt sich mit gesellschaftlichen Tendenzen in kritischer Betrachtung auseinander, verurteilt den zunehmenden Überwachungs- und Bevormundungsstaat, wirkt dem Tugend-Terror, dem Verbotswahn und einem mehr und mehr penetrant in die Privatsphäre eindringenden Staat mit direkten Aussagen entgegen - zum Zweck des Demokratie-Erhalts, zur Abwehr eines Totalitarismus und zur Förderung der Eigenverantwortung.

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15 thoughts on “Britische Puritaner fordern Plastikbecher für Bierausschank

  1. Die Effizienz der Videoüberwachung ist sehr gering!
    Problem: wie filtert man angesichts der Masse von unbekannten Menschen, die auf den Bildschirmen erscheinen, diejenigen heraus, die man intensiver beobachten will? Die Antwort ist unspektakulär: die Operateure werfen ein Auge auf die sozialen Gruppen, die am ehesten für abweichend gehalten werden. Die Konsequenz daraus ist wenig erfreulich: Männer, vor allem wenn sie jung sind und schwarze Hautfarbe haben, sind bei dieser Beobachtung überrepräsentiert. 90% der gezielt Observierten sind männlich, 40% sind Jugendliche. Schwarze werden anderthalb bis zweieinhalb mal so häufig observiert, wie es ihrem Bevölkerungsanteil entsprechen würde. Mehr: Smile, you ‘re on camera; …Flächendeckende Videoüberwachung in Großbritannien…
    http://www.cilip.de/ausgabe/61/norris.htm

    Wer Platikbecher statt Glas verschreibt, füttert den Abfallberg.

    1. Weshalb wohl biometrische Pässe mit biometrischen Photos? Da alles für ewig gespeichert wird, in GB sogar genetische Fingerabdrücke ab Geburt, sei bloß mal zur falschen Zeit am falschen Ort und jeder ist in der Bredouille. Jeder kann jederzeit rund um die Uhr überwacht werden, mit GPS-Handies, Wanzen, Cameras, Credit Cards, etc. – Wo bleibt da die Privatspäre? Viel Spielraum für Manipulationen, Korruption oder einfach, wenn man einen weißen Sündenbock braucht, um einen geilen, mörderischen, totschlagenden, weißen Minister zu schützen. Dir wohl völlig egal…

      oder auch nicht 🙂

  2. Was sind wir für eine ängstliche Hosenscheissergesellschaft geworden.
    Überall sehen wir Gefahren, die mit allen vernünftigen, und noch mehr unvernüftigen Mitteln bekämpft werden müssen.
    Seit einigen Monaten wohne ich in einem kleinen Kaff.
    Am Dorffest bekommt man Bier nicht nur in Plastikbechern sondern auch in den achso-so-gefährlichen Glasflaschen und Büchsen.
    Um Mitternacht waren noch 12-Jährige am Fest, ohne polizeilich eingezogen zu werden.
    Eigendlich ist, trotz Glasflachen, weniger passiert als in «Bier-in-Plastikbechern-Gebieten.» Zieht aufs Land, hier ticken die Leute noch normal.

  3. Das britische Volk hat nichts anderes verdient. Wer sich so bevormunden läßt und sich den Herrschenden ausliefert, dem ist nicht zu helfen.
    Ich könnte mir allerdings inzwischen durchaus vorstellen, daß es in absehbarer Zeit in ganz Europa zu einem Knall kommt. Das würde auch den perfiden Plan der EU erklären, die in ihrem neuen Verfassungsvertrag explizit die Möglichkeit einer Einmischung der Armee gegen innere Unruhen ermöglicht.

    Übrigens wurde dieses abartige Überwachungsmodell England in großen Teilen von der EU bezahlt.

    Es ist klar erkennbar, daß immer wieder in bestimmten europäischen Staaten bestimmte Verbote eingeführt wurden, wohl um die Reaktion der Menschen abzuwarten. In Irland das erste Rauchverbot, in Schweden die Verteuerung des Alkohols, in England die Überwachungskameras.

    Ich hatte mich lange gefragt, warum in Deutschland ausgerechnet das Toll-Collect Mautsystem eingeführt wurde, obwohl es massive Probleme gab und aufgrund der verzögerten Einführung Milliarden in den Sand gesetzt wurden. Heute weiß ich es natürlich besser. Es ist die erste Stufe, auch in Deutschland, die Bürger zu überwachen.

  4. Carolus, du beschwerst dich einmal mehr über die bald einzuführenden Überwachungspässe.
    Du bist es auch, welcher sich jeden 2. Tag lustig macht über die Deutschen und deren Überwachungsstaat, was ich unterstütze.
    ABER, und dies ist ein riesengrosses ABER: Wir hier in der Schweiz haben diesen verfluchten Pass auch noch direktdomkratisch autorisiert. Ich finde, es ist müssig, immer auf die anderen Länder zu zeigen nach dem Motto: Schaut, was ihr alles verbietet, in der CH ist alles viel freier. Das Gegenteil ist doch der Fall.
    Die CH ist voller Füdlibürger und freut sich auch noch, dass wir 2008 um mehr als 100’000 Personen gewachsen sind. Offiziell heisst es dann so: Wir sind die dynamischste Region Europas.

    1. @pacito

      Ich habe mich zur Genüge darüber ausgelassen, dass bei der Abstimmung geschummelt wurde. Aber wenn deine «direktdemokratische Demokratie» gar nicht mehr zu existieren scheint, läuft DEIN großes ABER ins Leere.

      Die Schweiz ist eine «halbdirekte Demokratie» (Wikiped) und solange wir keinen Bundesgerichtshof wie in D haben, der über die Legislative wacht, solange wird sich auch nichts ändern! Nichts scheuen die Politiker der Legislative und der Exekutive mehr, als ein ebensolches. Das würde ihre Macht und ihre Pfründe schmälern.

  5. @pacito, Füdlibürger: würde ich mehrheitlich unterschreiben. Vielleicht müsste man präzisieren: gleichgültige, unkritische, gutgläubige, zufriedene Drottel, denen es gefällt, wenn man sie leben lässt. Wohlstandserscheinung! Aber in der Gesamtbetrachtung fallen ja mal die 20% ausländische Bevölkerung weg. Die sind keine Füdlibürger. Ohne sie würden sich hier einige Räder gar nicht drehen.
    Um 100’000 gwachsen… wenigsten Wachstum, das gefällt den Ökonomen! Würde man den Konsum dieser 100’000 abziehen, sähe die Statistik etwas anders aus!
    Freiheit: Ich habe kürzlich einem Oststaatler, der sich danbar zeigte, hier leben zu dürfen und gar euphorisch wurde, den Unterschied erklärt: Bei ihm zu Hause hat das Volk kaum genug zu beissen. Die «Staatsgangster» sorgen dafür – hier lassen die «Gangster» das gewöhnliche Volk (noch) leben.
    Ich habe es lieber mit den Füdlibürgern. Spiesser, solche die mit «italienischen Verhältnissen» vertraut sind, Hitzköpfe mit Minderwertigkeitssyndrom aus südöstlicher Richtung oder jenen, die sich gewohnt sind schneller zu reden, als sie zu denken im Stande sind, sind nicht meine Favoriten (die Ausnahmen ausgenommen!). Soll nicht heissen etwas gegen brillantes Beherrschen der Sprache und allenfalls der Dialektik zu haben!
    Wenn wir also die etwas über 20% und jene die inzwischen einen roten Pass haben, die positiv auffallenden Ausnahmen und die Eidgenossen mit Rückgrat von der Gesamtheit abzählen, bleiben nicht mehr so viele Füdlibürger übrig. Zugegeben, es sind immer noch zu viele!

  6. Bundesgerichtshof wie in D… Der Bundesgerichtshof hat es auch noch nicht gerichtet, dass D eine Verfassung hat – man wurstelt immer noch mit dem Grundgesetz. Auch wenn es nicht dessen Aufgabe ist, man könnte wenigstens darauf hin wirken. Aber offenbar gibt es kein Bedürfnis dafür. Die Politiker werden immer wieder gewählt…
    Jemand sagte: «Die Schweizer Demokratie ist das schlechteste Regierungssystem, das ich kenne, leider kenne ich kein besseres…

  7. Entschuldigung, ich hatte mich verschrieben: Es hätte heißen sollen Bundesverfassungsgericht, nicht Bundesgerichtshof.

    Es ist nicht Aufgabe des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, die Legislative anzuhalten, was sie zu tun haben, sondern ihre Aufgabe ist es, auf Verlangen fragwürdige oder unklare Gesetze auf ihre Verträglichkeit zum deutschen Grundgesetz hin zu überprüfen.

    Wenn also der Schweizer Bundesrat oder das Parlament Gesetze erlassen, die, wie schon so oft, verfassungswidrig sind, dann hat die Schweiz keine Instanz wie die Deutschen, dies von einem Verwaltungsgericht überprüfen zu lassen. In Deutschland kann das jeder einzelne Bürger!

  8. Wenn die Bier trinkenden Kunden konsequent Gläser antatt Plastikbecher verlangen, werden sich die Bierausschenker schnell anpassen!

    Lieber Carolus Magnus
    Da hast du aber Ladenhüter hervor genommen! Warum bringst nicht auch noch folgendes ein:
    2010-07-23 18:07:48
    Re: Sackstark.info – und Ethik

    Herbie, du bist im besten Fall ein nachtragender Kindskopf, der ausschließlich durch die Vierfarbenbrille des bis heute nicht als persönlichkeitsentwicklungsfördernd anerkannten Psychologen Peter Lüschers geblendet ist. Ich bin peinlich enttäuscht.

    Liebe Grüße
    Carolus Magnus

    Den besten Fall hast du andeutungsweise erwähnt. Und der schlechteste Fall?

    Guten Tag

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