Finanzkrise – Gier ist eine Sucht

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Eine der Sieben Todsünden

… und der Hauptgrund für die derzeitige weltweite Wirtschaftskrise. Gier kann sogar tödlich sein – aber ohne diesen Trieb wäre alles tote Hose.

Gnus, Büffel oder Zebras kennen das Verhalten der Löwen sehr gut. Sehen sie, daß die Damen und Herren Löwen faul verdauend in der Mittagssonne vor sich hindösen, bewegen sie sich völlig frei von Furcht nur wenige Meter von ihnen entfernt, gemütlich äsend – denn ein satter Löwe ist ungefährlich. Beim Menschen ist dieses Verhalten diametral entgegengesetzt: Satte Menschen sind ein gieriges Pack, also eine gefährliche Spezies. Je satter, desto gieriger – sagen Psychologen, Neurologen und Soziologen. Gertrud Höhler, Wissenschaftlerin und Unternehmensberaterin:

»Gier macht nicht satt, sondern hungrig – und süchtig. Und, sie ist eine ansteckende Krankheit.«

Die Liste der Männer (kaum je Frauen), die von diesem Virus befallen sind, ist endlos. Bosse von Autokonzernen und Betriebsräte gemeinsam auf Bordellreisen; ein erster Klasse in die Südsee fliegender Gewerkschaftsführer, während seine Leute streiken; ein Postchef, der sein Geld nach Liechtenstein schafft, statt es zu versteuern; ein Bundesbank-Präsident, der seine Familie auf Staatskosten in Luxushotels unterbringt; ein Ministerpräsident, der bei Ikea Sonderrabatte will, weil er Biedenkopf heißt. Und dann ist da noch der Deutsche-Bank-Chef Ackermann. Sie alle wissen um das Bild, das sie abgeben: 95 Prozent der Topmanager glauben, daß ihnen die Öffentlichkeit kein Vertrauen entgegenbringt – und schätzen die Situation völlig richtig ein. Nur vier Prozent der Deutschen haben laut einer Umfrage vom Oktober 2008 Vertrauen in die Topmanager ihres Landes (europaweit halten zumindest noch immer 20 Prozent ihre Manager für ehrlich).

Als Kompensation für die mangelnde Wertschätzung erhalten sie dafür reichlich Knete: Während seit Jahren das Realeinkommen der Sklavenarbeiter stagniert oder gar sinkt, sind die Lohn- und Boni-Bezüge der obersten Kader aller Dax-Unternehmen während 2002 und 2006 um 62 Prozent gestiegen. Da pfeift man gerne auf sein Renommé, denn ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sichs ganz schön ungeniert.

Wetten, daß es in der Schweiz ähnlich aussieht?

Gier zerstört die Welt – by Coldplay

Angst und Gier zerfressen das Finanzsystem

Milliardenbetrüger Madoff nutzte die Gier seiner Opfer

Zum oben abgebildeten Buch

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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4 thoughts on “Finanzkrise – Gier ist eine Sucht

  1. Gier alleine kann es nicht sein! Es gibt viele Dummköpfe, die ihr Geld entsprechend anlegen wollen, ohne zu verstehen wie «Ramschpapiere unktionieren. Und es gibt kriminelle Energien, die losgelassen werden (Madoff lässt grüssen). Wer als «Händler» seine Kunden nicht seriös beratet, tut es wegen seiner Belohnung. Nicht Beratung sondern der eigene Profit ist prioritär und das ist kriminell. Und es gibt staatliche Kontrollinstanzen, die ihren Job nnicht machen oder nicht machen können, weil sich das Finanzsystem weitgehend selber kontrolliert. Der EBK steht ein ehemaliger Bänkler vor. Das FED hat Kontrolle über das US Finanzsystem verloren und das Vertrauen in der Welt verspielt. Finanzsystem auf der Intensivstation. Bestandsaufnahme. Obama-Kritik an Bush: «Mit offenen Augen geschlafen». Barack Obama hat weitere wichtige Posten besetzt – und den scheidenden Präsidenten George W. Bush kritisiert. Der habe die Kontrolle des US-Finanzsystems nicht im Griff gehabt. Als neue Leiterin der Börsenaufsicht SEC nominierte Obama die Finanzexpertin Mary Schapiro, die derzeit die Regulierungsorganisation FINRA leitet und zuvor der SEC sechs Jahre lang angehörte. Die Börsenaufsicht ist in der Finanzmarktkrise in Kritik geraten: Ihr wurde vorgeworfen, nicht rechtzeitig auf krisenhafte Entwicklungen an der Wall Street reagiert zu haben (obwohl mehrfach von kompetenter Seite gewarnt wurde).
    Niemand hat bisher die Geldströme verfolgt. Welche Ethnien sind in der Finanzwelt am meisten vertreten? Was tun die mit dem von der übrigen Welt geschröpften Milliarden? Dies und ähnliche Fragen wird kaum je einer beantworten und wenn, vielleicht in 200 Jahren. Das «Kapital bedient sich nach Belieben.

  2. Besten Dank für die Informationen, Herbie

    Dennoch läßt sich schlußendlich alles auf die Gier runterdividieren. Nur so ist zu erklären, daß wenn einer 5 Mrd. hat, ihm diese nicht genug sind.

    Auch diese Dummköpfe, die in etwas investieren, was sie nicht verstehen, tun dies ausschließlich der Gier wegen, weswegen denn sonst?

    Die Geldströme kann man sehr gut verfolgen: Sie enden alle in den USA, zumindest seit der Abschaffung des Bretton Woods Abkommens 1971 und 1974. Die USA hat fast alles Geld der Welt aufgesogen.

    Und zum Abschluß: Jedes mal wenn ich auf den Banker gehört hatte, verlor ich Geld!

  3. Wiedermal ein toller Beitrag und ein tolles Jahr zu Ende! Ich wollte mich bei Dir für die unterhaltsamen aber auch informativen Beiträge bedanken und wünsche dir ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ich fahre jetzt erstmal in Urlaub! Bis denne…

  4. Besten Dank für die Anerkennung meiner Arbeit! Ich wünsche dir einen erholsamen und angenehmen Urlaub. Leider kann ich mich nicht an dich erinnern, da du unter diesem Nick zum ersten mal hier in Erscheinung trittst.

    Falls du mich kontaktieren möchtest: contact ät sackstark punkt info

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