Invalide Staatsfeind Nr. 1?

Die Politiker sind auf Stimmenfang. Im Vorfeld der nächsten Wahlperiode machen sie sich mit ihrem Verhalten zu Wendehälsen und dienen sich beim Volk mit Unschuldsgesichtern an. Wenn für sie nicht gerade die Juden und Jesuiten (19. Jahrhundert), die Muslime (Minarettdiskussion), die zu alt werdenden AHV-Bezüger, die allein erziehenden Mütter, aufmüpfige Bauern und verschwenderische Linke, Krippenbefürworter, Ausländer oder die pflegebedürftigen alten Menschen als Zielscheibe herhalten müssen, werden plötzlich die Invaliden und die paar Scheininvaliden zu passenden Übeltätern für die Misere des Staatshaushalts ausgemacht und von scheindemokratischen Politikern zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt.

Hand aufs Herz: Die 5. IV-Revision trifft die schwächsten Mitbürger erheblich. Statt sie in ihren Bemühungen um mehr Integration in angemessene Arbeitsplätze zu unterstützen, werden sie noch mehr ausgegrenzt. Wer gibt uns das Recht dazu? Ich stimme überzeugt NEIN zur jetzigen Vorlage.

[Manfred V. Urech, Schenkon]

Quelle: LZ Leserbrief vom 06.06.2007

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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3 thoughts on “Invalide Staatsfeind Nr. 1?

  1. Danke, dass du dich so unermüdlich einsetzt. Ich bin Schweizer und möchte auch wieder etwas stolz auf mein Heimatland sein. Doch wenn ich unterwegs in anderen Ländern über unser politisches System und die Stabilität berichte, komme ich immer ?-fters auch auf katastrophale Zustaände zu sprechen, die du in deinen Posts auch erwähnst. Die rasante Zunahme an Ausländerfeindlichen Aussagen, die Hass-schürenden Rechtspopulisten und die Sündenbockmentalität. Das ist schade für ein Land, welches solch unglaubliche Ressourcen hat!

  2. Ich kläre schon seit 1992 die Menschen im Ausland auf, wenn sie mir über ihr eigenes Land klagen. Die staunen dann nur noch Bauklötze, wenn ich ihnen erzähle, wie es bei uns zugeht. Dann sagen sie meist: Das ist ja schlimmer als bei uns!

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