Rauchen am Arbeitsplatz

Urinprobe auf Nikotin am Arbeitsplatz

urinprobe

An kaum einem anderen Ort halten sich Menschen so lange auf wie an ihrem Arbeitsplatz. Daher ist es besonders wichtig, daß sie dort ein möglichst angenehmes Umfeld vorfinden. Für die einen bedeutet dies «rauchfreie» Luft, die anderen können sich ein entspanntes Arbeiten nicht ohne Aschenbecher auf dem Schreibtisch vorstellen. Es gibt viele Arbeitnehmer mit vielen unterschiedlichen Bedürfnissen – ebenso wie jeder Arbeitsplatz und jede Fabrik, jedes Bürogebäude andere Voraussetzungen bietet, den Wünschen der Arbeitnehmer entgegenzukommen.

Seit 2002 gilt eine gesetzliche Regelung zum Schutz der Nichtraucher am Arbeitsplatz, was letztlich bedeutet: Im Konfliktfall hat der Nichtraucher Vorrang. Passivrauchen bedeutet keine gesundheitliche Gefahr, aber selbst aus simpler Rücksichtnahme scheint dies ein praktikabler Weg zu sein. Wichtig ist nur, daß der Bogen nicht überspannt wird. Oft genug reicht schon eine einfache räumliche Trennung in Raucher- und Nichtraucherbüros aus, während ein völliges Rauchverbot im gesamten Gebäude kaum eine Maßnahme ist, die als nachvollziehbarer Kompromiß angesehen werden kann.

Noch weit unangemessener jedoch wäre ein weiteres staatliches Eingreifen, beispielsweise durch ein gesetzliches Rauchverbot am Arbeitsplatz. Eine solche Regelung würde der Verschiedenartigkeit der Arbeitsplätze in unserem Land nicht gerecht werden und führt auf der anderen Seite direkt zu Zuständen wie in den USA: Dort stellen einige Firmen mittlerweile Raucher nicht einmal mehr ein oder feuern Arbeitnehmer, die sich weigern, sogar in ihrer Freizeit auf Zigaretten zu verzichten. Dies kann kein Weg für Deutschland sein, und wir alle sollten uns davor hüten, Diskriminierung am Arbeitsplatz unter neuen Vorzeichen wieder salonfähig zu machen.

Dazu meinte ein John Doe in einem Kommentar passend:

Von John Doe, 17.12 2007, 12:50:01

»Sollte ich dereinst mal Arbeitgeber werden, so werde ich NUR Raucher einstellen und basta. Und zwar nicht, weil ich so intolerant wäre, Nichtrauchern den Job vorenthalten zu WOLLEN, sondern weil ich keinen Bock drauf hätte, daß mir ein einziger Fanatiker womöglich mittels «Gesetzeskraft« das ganze Betriebsklima vergiften würde. In meinem Büro wird geraucht und dort wird auch in Zukunft solange weiter geraucht werden dürfen, solange ICH das will – und wem das nicht paßt, der soll eben sehn, daß er woanders glücklich wird, – und da sag ich klar: EU hin oder her!» Quelle

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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10 thoughts on “Rauchen am Arbeitsplatz

  1. Europa holt mächtig auf! Ein Artikel in «Focus online» :

    Jobsuche

    Raucher dürfen diskriminiert werden
    Firmen dürfen bei der Ausschreibung von Arbeitsplätzen die Einschränkung „Raucher brauchen sich nicht zu bewerben“ hinzufügen, ohne damit gegen EU-Recht zu verstoßen.

    Link Focus

  2. Ganz aktuell:

    Schweizer Raucher bekommen Ekel-Bilder vorgesetzt

    Warnhinweise auf Tabakprodukten zum Januar 2008 beschlossen
    Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) in Bern setzt die Verordnung über kombinierte Warnhinweise auf Tabakprodukten per 1. Januar 2008 in Kraft. Innerhalb von zwei Jahren müssen kombinierte EU-kompatible Warnhinweise sowie ein Hinweis auf die Rauchstopplinie 0848 000 181 auf jedes Tabakprodukt aufgedruckt werden.

    Die Rückseite der Verpackungen von Tabakprodukten wird in der Tabakverordnung vom 27. Oktober 2004 geregelt. Die aktuellen 14 Textbotschaften müssen durch Bilder und einen Hinweis auf die Rauchstopplinie 0848 000 181 ergänzt werden.

    Vorgesehen sind drei Serien à vierzehn Bilder, die alle zwei Jahre gewechselt werden, damit die Aufmerksamkeit der Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber diesen Warnungen erhalten bleibt. Die Übergangsfristen zur Einführung der Warnhinweise betragen zwei Jahre. Beim Serienwechsel können allfällige Lagerbestände noch während zwölf Monaten aufgebraucht werden. Mit diesen bildlichen Warnhinweisen soll ein weiteres Ziel der Tabakprävention erreicht. wrerden

    Weltweit haben bis jetzt sechzehn Staaten Bild-Warnhinweise eingeführt oder beschlossen. In Europa sind dies bisher Belgien, Rumänien und Großbritannien.

  3. passe nur halb hierhin:
    Hier in Zürich wird ja langsam schlimm, welche Plätze uns genommen werden.

    Als ich letzthin in Waltshut war musste ich schmunzeln: An der Türe zum Nachbarraum stand «Nichtraucherknast»

    Seit heute weiss ich dass es noch viel schlimmer werden kann:
    Ich war in Franzfurt aM, einen riiiesigen Bahnhof mit riiisiger Bahnnofshalle.
    Auf dem Bahnsteig ist eine Raucherzone eingezeichnet, ca 2 x 2 Meter, natürlich draussen.

  4. Ekelbilder

    Die bisherigen, irreführenden Texte wie «Rauchen tötet» werden nun durch degoutante Medizinalbilder ersetzt, damit die Analphabeten unter uns den bisherigen Text jetzt nicht mehr zu lesen versuchen oder die Sprache erlernen müssen, sondern es BILD-zeitungsgerecht aufbereitet bekommen. Man will doch aus rauchenden Analphabeten keine Intelligenzbestien heranzüchten…

    Da lob ich mir mein .925 Peruvian Silver Cigarette Case, um zartbesaitete Damen in meiner Gegenwart nicht zu erschrecken. Auch zu Hause habe ich antike, silberne Zigarettenboxen, wo 2 ½ Päckchen reinpassen – also genau eine Tagesration.

  5. Keine Ahnung – Ich hatte einfach Lust, mich durch das Rauchen eines Joints zu beruhigen. Aufgrund meines Gepäckes habe ich es dann sein lassen.

    zu den Ekelbildern: Da sieht man bei jeder Gelegenheit eine Gefahr für Kinder und muss sie psychologisch betreuen.

    Und dann werden ihnen Ekelbilder vorgesetzt

    Goot’s eigendli no!!!

  6. Ein sehr einleuchtender psychologischer Aspekt. Nicht die Raucher wird es stören, sondern die Kinder werden wohl traumatisiert, wenn sie eine leere Packung auf dem Gehsteig oder auf dem Salontisch zu Hause mit solchen Geschmacklosigkeiten liegen sehen. Das ist genauso heavy, wie wenn bei den bald auf der Verbotsliste stehenden Computerspielen dem andern die Gedärme raushängen (würden) – Und dann wundert man sich über die zunehmende Verrohung der Kinder und Jugendlichen.

    Der Schuss wird eindeutig nach hinten raus gehen!

  7. Ich denke, dass die Bilder Kinder nicht traumatisieren.
    Obwohl bald jedeR traumatisiert ist, auch wenn nur das Lichtsignal auf rot schaltet.
    Man braucht dann psychologische Betreuung.
    Ein Zukunftsmarkt, werde mal Pychologie studieren 😉

    Was mich stört:
    Das Rauchverbot ist genauso wie die Kampagne gegen Gewaltspiele/-videos ein Auswuchs der Nanny-Staates.
    Leider inkonsequent.

    Früher, das heist letztes Jahr, gabs in Zürich Plakate mit «erlaubt ist, was nicht stört»
    Heute können sie Plakate aufhängen «verboten ist, was irgendeine Person aus ideologischen Gründen stören KÖNNTE»

    Ach die Liebe Toleranz

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