Günter Ropohl: Strukturelle Ungleichheit der Waffen

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Die strukturelle Ungleichheit der Waffen

Sackstark berichtete bereits über den am 27./28. Januar 2009 in Brüssel stattgefundenen Kongreß, der, initiiert von TICAP, mit dem Thema «Prohibition und Passivrauchlüge», veranstaltet wurde. Unter den vielen renommierten Wissenschaftlern, die eingeladen waren, befand sich auch Günter Ropohl, der leider nicht teilnehmen konnte.

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Deutsche Übersetzung (Carolus Magnus)

Günter Ropohl, emeritierter Professor für Allgemeine Technologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, Deutschland, erklärt TICAP, weshalb es ihm nicht möglich ist, an der Internationalen Konferenz Gegen Prohibition teilzunehmen.

Weshalb ich nicht teilnehmen kann: Die strukturelle Ungleichheit der Waffen

Diese Konferenz ist von höchster Wichtigkeit im Kampf gegen die Tabakprohibition. Anti-Raucher-Aktivisten geben vor, daß Nichtraucher beschützt werden müssen, doch in der Wirklichkeit sind die Rauchverbote dazu vorgesehen, um Raucher aus der Öffentlichkeit auszusperren, wenn nicht gar völlig aus der Gesellschaft zu verbannen.

Rauchern ist es bereits verboten, ihre verfassungsmäßigen Rechte durch diese Bestrebungen wahrzunehmen, wie etwa die Teilnahme an dieser Konferenz. So gerne ich auch rauche, es ist mir nicht gestattet, mit dem Flugzeug oder der Bahn zu reisen. Es ist mir nicht mal gestattet, öffentliche Einrichtungen zu besuchen um zu Essen und zu Trinken, es sei denn, ich gebe das Rauchen auf. Falls ich reisen möchte, werde ich durch exzessive Verbote daran gehindert. Während ich also mein Recht zu Rauchen an dieser Konferenz verteidigte, müßte ich gleichzeitig dieses Recht bei genau diesem Anlaß aufgeben. Dies ist ein fundamentaler Widerspruch der Bedingungen, Bedingungen die von der Anti-Tabak Bewegung brutal eingeführt wurden.

Die Tabak Prohibitionisten beanspruchen für sich die strukturelle Gewalt um die Bemühungen der Rauchbefürworter, im Versuch der Aufrechterhaltung ihrer Menschenrechte, ihrer Freiheit des Lebensstils, ihre Versammlungsfreiheit (inklusive den ungehinderten Zugang zu öffentlichen Versammlungen und Treffen) zu behindern. Rauchverbote berauben die rauchende Bevölkerung ihrer Möglichkeiten, effektiv gegen diese inhumane Maschinerie entgegenzuwirken. Das ist, was ich die strukturelle Ungleichheit der Waffen nenne.

Eine fundamentalistische Minderheit der «Volksgesundheitsaktivisten» sind erfolgreich gewesen, eine Diskriminierung gegen Millionen von Leuten hervorzubringen. Heuchlerisch sagen sie, daß sie niemanden diskriminieren, solange er oder sie nicht raucht.

Übersetzt führt diese Aussage zur Bestätigung, daß sie rauchende Menschen nicht als menschliche Wesen betrachten – und es ist ein ungeheuerlicher Angriff, sowohl gegen die demokratische Kultur, als auch gegen die Menschenwürde.

Es ist höchste Zeit, daß die Obersten Gerichte aller Nationen dieser Welt der militanten, intoleranten Minderheit diese Waffen der strukturellen Gewalt entreißen.

Günter Ropohl

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Original
Why I cannot attend

Gunter Ropohl
21st January 2009

Günter Ropohl, Professor Emeritus of General Technology at the University of Frankfurt upon Main, Germany, explains to TICAP why he will not be able to attend to the international Conference Against Prohibition.

Why I cannot attend: The structural inequality of weapons

This conference is of utmost importance in the fight against tobacco prohibition. Anti-smoking activists pretend that non-smokers have to be protected, but in reality smoking prohibitions are intended to drive smokers out of public life or even to wipe them out altogether.

Smokers already are inhibited from protecting their constitutional rights through such efforts as attending an event like this conference. As far as I enjoy smoking I am not allowed to travel by plane or railway, and I am not allowed to visit public facilities for eating and drinking unless I am willing to forsake smoking. If I want to travel I am prevented from smoking by excessive bans. So while I would like to support my right to continue smoking by attending the conference, I would be forced to give up this right just at this very occasion. This is a fundamental contradiction in terms, terms which have been established violently by the anti-tobacco movement.

The tobacco prohibitionists are engaging in structural violence as they impede the efforts of defenders of smoking to assert their human rights, the freedom of lifestyle and the freedom of assembly (including the unhindered access to public rallies and meetings). Smoking bans reduce the ability of smoking people to resist effectively against these inhuman machinations. That is what I call the structural inequality of weapons.

A fundamentalist minority of “public health” activists has been successful in creating discrimination against millions of people. Hypocritically they say they would not discriminate against anybody as long as he or she does not smoke.

This translates into an acknowledgement that they do not regard smoking people as human beings and is an outrageous offence against democratic culture and human dignity.

It is high time for the Supreme Courts of nations everywhere to wrest these weapons of structural violence from that militant and intolerant minority.

– Günter Ropohl
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update 2009-02-13

Günter Ropohl hat nun seine eigene deutsche Übersetzung nachgeliefert.

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Original
Warum ich nicht teilnehmen kann:
Die strukturelle Ungleichheit der Waffen. Die Konferenz ist von größter Wichtigkeit im Kampf gegen die Tabakprohibition. Tabakgegner geben vor, Nichtraucher müßten geschützt werden, doch in Wirklichkeit soll die Prohibition die rauchenden Menschen aus der Öffentlichkeit vertreiben oder gar vollends ausrotten.

Schon werden die rauchenden Menschen daran gehindert, ihre verfassungsmäßigen Rechte dadurch wahrzunehmen, daß sie Veranstaltungen wie diese Konferenz besuchen. Wenn ich das Rauchen geniesse, darf ich nicht mit dem Flugzeug oder der Bahn reisen, und ich darf keine öffentlichen Lokale besuchen, um Hunger und Durst zu stillen – es sei denn, ich wäre bereit, das Rauchen aufzugeben.

Wenn ich reisen will, werde ich durch weitgreifende Rauchverbote am Tabakgenuß gehindert. Wenn ich also für meine Raucherrechte eintreten wollte, indem ich zur Konferenz reisen würde, würde ich genau dadurch auf meine Rechte verzichten müssen. Das ist ein Widerspruch in sich selbst, gewaltsam in die Welt gesetzt von der Antiraucherbewegung. Die Tabakprohibitionisten setzen strukturelle Gewalt ein, wenn sie Bemühungen der Tabakverteidiger verhindern, sich für ihre Menschenrechte einzusetzen, für die Freiheit der Lebensführung und die Versammlungsfreiheit (wie den uneingeschränkten Zugang zu öffentlichen Treffen und Tagungen). Rauchverbote schmälern die Möglichkeit rauchender Menschen, sich wirksam gegen solche inhumanen Machenschaften zu wehren. Das ist es, was ich die strukturelle Ungleichheit der Waffen nenne.

Eine fundamentalistische Minderheit von Gesundheitsfunktionären hat es geschafft, Millionen von Menschen zu diskriminieren. Scheinheilig behaupten sie,  niemand würde diskriminiert, sofern er nicht raucht. Damit geben sie zu, daß sie rauchende Menschen nicht als Menschen anerkennen. Das ist ein ungeheuerlicher Angriff auf  demokratische Kultur und menschliche Würde.

Es ist höchste Zeit, daß die obersten staatlichen Gerichte dieser unduldsamen und militanten Minderheit die Waffen struktureller Gewalt entreißen.

– Günter Ropohl
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Prof. Dr.-Ing. Günter Ropohl, Karlsruhe – Prof. Ropohl ist Emeritus der Allgemeinen Technologie an der Universität Frankfurt/Main. Neben zahlreichen Veröffentlichungen zu Themen der Technikphilosophie hat er auch über das Rauchen publiziert, zuletzt «Passivrauchen
als statistisches Konstrukt: eine wissenschaftstheoretische Kritik»
in der Zeitschrift NOVO Argumente 95 (2008), S. 51-55.

Diesen Text verfasste er anläßlich der Weltkonferenz gegen Rauchverbote und Lügen in Brüssel am 27./28. Januar 2009, die dann unter dem Titel «Denken ist verboten» stattfand.

Carolus Magnus

Diese Webseite befaßt sich bewußt provokativ mit Allgemeinwissen, Politik und Gesellschaft. Sie setzt sich mit gesellschaftlichen Tendenzen in kritischer Betrachtung auseinander, verurteilt den zunehmenden Überwachungs- und Bevormundungsstaat, wirkt dem Tugend-Terror, dem Verbotswahn und einem mehr und mehr penetrant in die Privatsphäre eindringenden Staat mit direkten Aussagen entgegen - zum Zweck des Demokratie-Erhalts, zur Abwehr eines Totalitarismus und zur Förderung der Eigenverantwortung.

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