Zigarettenrauch ein potentes Mittel gegen Krebs

Zigaretten wirksamer als Vitamine

Nyyssönen, K et al: Effect of supplementation of smoking men with plain or slow release ascorbic acid on lipoprotein oxidation.

European Journal of Clinical Nutrition 1997/51/S.154-163 Chen, C, Loo, G: Cigarette smoke extract inhibits oxidative modification of low density lipoprotein. Artherosclerosis 1995/112/S.177-185

Vitamine: Zigaretten wirksamer gegen Krebs

Priemé, H et al: No effect of supplementation with vitamin E, ascorbic acid, or coenzyme Q10 on oxidative DNA damage estimated by 8-oxo-7,8-dihydro-2´-deoxyguanosine excretion in smokers.
American Journal of Clinical Nutrition 1997/65/S.503-507

Trotz der enttäuschenden Ergebnisse mehrerer Interventionsstudien mit antioxidativen Vitaminen (EU.L.E.n-Spiegel 1995/H.2/S.1-7 und 1996/H.2/S.9) erfreut sich die Antioxidantien-Theorie ungebrochener Beliebtheit in ärztlichen Kreisen. So wird nach wie vor Rauchern empfohlen, vermehrt ß-Carotin, Vitamin C und E aufzunehmen, um oxidativen Veränderungen am LDL oder an der DNS durch den Zigarettenrauch vorzubeugen. Dabei konnten Chen und Loo bereits 1995 zeigen, daß ein Extrakt aus Zigarettenrauch das LDL in vitro besser vor oxidativen Schäden schützt (!) als Vitamin C. Die Autoren gehen davon aus, daß ausgerechnet der krebserregenden Teerfraktion antioxidative Eigenschaften zukommen. Würde die Antioxidantien-Theorie stimmen, wäre Zigarettenrauch ein potentes Mittel gegen Krebs.

Zwei skandinavische Biomarker-Studien der Arbeitsgruppe um Salonen ergaben zudem, daß weder Vitamin C noch Vitamin E oder Coenzym Q10 bei männlichen Rauchern die vermuteten Schutzeffekte erzielt: Nyyssönen et al. verabreichten 59 Rauchern zwei Monate lang täglich ein halbes Gramm Vitamin C, um die Auswirkungen auf die Lipidperoxidation im Blut und im Reagenzglas zu untersuchen. Ihr Ergebnis: Sie «fanden keinerlei antioxidativen Effekt». Wider Erwarten gab es im Plasma sogar signifikant mehr oxidierte Lipide, erkennbar an den erhöhten Malondialdehyd-Werten.

In einer zweiten, randomisierten, placebo-kontrollierten Studie mit 142 Rauchern fanden Priemé et al., daß Vitamin C, E und Coenzym Q10 nicht in der Lage sind, die DNS vor oxidativen Schäden zu schützen. Die Raucher hatten 2 Monate lang täglich entweder 500 mg Ascorbinsäure, 200 mg a-Tocopherol, 90 mg Coenzym Q10 oder ein Placebo eingenommen. Anschließend wurde die Ausscheidung von 8-oxo-7,8-dihydro-2´-Deoxyguanosin im Urin gemessen, einem Reparaturprodukt, das nach oxidativen Schäden auftritt und im Urin von Rauchern erhöht ist. Die Supplemente führten zu keiner meßbaren Verringerung.

Vitamine: Übermut tut selten gut

Wer Vitamine und Mineralstoffe kombiniert einnimmt, stirbt möglicherweise eher an Herzinfarkt oder Krebs. Darauf weist der Internist Max Horwitt aus St. Louis (USA) hin. In einer Studie mit älteren Menschen wiesen diejenigen die höchste Sterblichkeit auf, die Kombipräparate eingenommen hatten. Horwitt erklärt die nachteiligen Effekte mit den oxidationsfördernden Eigenschaften der Kombination von Metallen und Antioxidantien. So erzeugt z.B. Eisen zusammen mit Vitamin C freie Radikale, die oxidative Schäden verursachen. Falls Supplemente notwendig sind, sollten sie getrennt verabreicht werden. (American Journal of Clinical Nutrition 1997/65/S.1571)

Mehr tödliche Infarkte durch ß-Carotin

Die sogenannte Finnland-Studie sollte die gesundheitlichen Vorteile von Vitamin-E- und ß-Carotin-Pillen wissenschaftlich belegen. Und nun jagt eine Hiobsbotschaft die nächste. Nachdem vor 3 Jahren herauskam, daß ß-Carotin das Lungenkrebsrisiko für Raucher um 18 % erhöht (EU.L.E.n-Spiegel 1995/H.2/S.6), zeigte sich nun, daß die Pillen auch die Herzinfarktsterblichkeit steigern: Von 1.862 Männern, die bereits einen Herzinfarkt hatten, erlitten 424 während der Studiendauer von gut 5 Jahren einen weiteren. Wer ß-Carotin alleine oder in Kombination mit Vitamin E einnahm, hatte ein um 75 bzw. 58 % erhöhtes Risiko, beim nächsten Infarkt zu sterben. (Lancet 1997/349/S.1715-1720)

Vitamine: Gefahr für das Immunsystem

Der Vitaminexperte Victor Herbert warnt vor Vitamin-E- und Vitamin-C-Supplementen zur Stimulierung des Immunsystems. Nach seiner Auffassung können überschießende Lymphozytenaktivitäten sowohl Krebs als auch Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis fördern.So müsse geklärt werden, ob Vitamin-E-Supplemente, die hauptsächlich dl-a-Tocopherol enthalten, die Apoptose ausgedienter T-Lymphozyten verhindern. Durch diesen programmierten Zelltod werden funktionsuntüchtige Lymphozyten aus dem Verkehr gezogen. Die Verkäufer von Vitamin C, E und anderen «Immunstimulantien» sollten ihre Produkte mit dem Hinweis kennzeichnen «Vorsicht: Die Immunstimulierung durch dieses Produkt kann Ihnen schaden»
Herbert, V: Destroying immune homeostasis in normal adults with antioxidant supplements. American Journal of Clinical Nutrition 1997/65/S.1901

Vitamin C aktiviert Krebsauslöser

Hsieh, SE et al: The effect of Vitamin C on N-acetyltransferase activity in Klebsiella pneumonia – Food and Chemical Toxicology 1997/35/S.1151-1157

Vitamin C soll vor Krebs schützen, indem es z.B. die Nitrosaminbildung verhindert. Versuche mit dem Darmkeim Klebsiella zeigten nun, daß auch hier das Gegenteil der Fall sein kann: Vitamin C erhöht die Aktivität der bakteriellen N-Acetyltransferase stark. Das Enzym verwandelt mit der Nahrung aufgenommene Arylamine in aktive Krebsauslöser.

Statistik Deutschland:

Eine halbe Milliarde Umsatz von Vitaminen und Mineralstoffen in Deutschland jährlich bis 2028

Die Statista Market Insights decken ein breites Spektrum an weiteren Märkten ab.

Glauben Sie noch immer an das Passivtabakrauch-Märchen? Ja? Dann lesen Sie weiter auf Sackstark! bis Sie zur Realität zurückgefunden haben.

Umsatz von Vitaminen und Mineralstoffen in Deutschland bis 2028
Veröffentlicht von Sandra Ahrens, 02.01.2024
Der Umsatz in dem Segment ‹Vitamine & Mineralstoffe› des Marktes für OTC Pharma in Deutschland wird laut Prognosen zwischen 2023 und 2028 kontinuierlich um insgesamt 0,1 Milliarden Euro (+25.64 Prozent) steigen. Nach dem neunten aufeinanderfolgenden Anstieg soll Prognosen zufolge der Umsatz im Jahr 2028 schätzungsweise 0,48 Milliarden Euro und damit einen neuen Höchststand erreichen. Besonders hervorzuheben ist, dass der Umsatz in dem Segment ‹Vitamine & Mineralstoffe› des Marktes für OTC Pharma in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist.

Die Statista Market Insights decken ein breites Spektrum an weiteren Märkten ab.

Anti-Oxidantienkritik

The Antioxidant Myth

by Psychology Today – Georgia Ede MD

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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5 thoughts on “Zigarettenrauch ein potentes Mittel gegen Krebs

  1. Im NZZ-Votum
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    Schreibt Otto Brändli (Lungenliga) wieder mal seine Ergüsse.

    Herr Brändli ist der, der von 1 Rauchtoten pro Stunde erzählt.
    Link

    In der NZZ kommen wenigstens auch Leute zu Wort, die Gegenvorschlag unt Initiantive (Kanton Zürich, 28. September) ablehnen.
    In allen anderen Zeitungen hat man den Eindruck, man könne nur zwischen Initiative und Gegenvorschlag auswählen.

  2. Schon wieder ein Intelligenzbolzen zu einem wissenschaftlichen Beitrag – Willkommen Pro Hirnfrei

    Dieser Beitrag paßt für alle neugierigen und wahrheitssuchenden Menschen. Dies hier ist weder ein Sektenblog, noch einer, der nach Bemutterung durch den Staat kreischt.

    Blogbeschrieb
    Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden, der Wahrheiten ertragen kann.

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