Apotemnophilia und Tanorexie

Schon wieder zwei neue Sucht-Krankheiten «entdeckt»!

Der Hypochonder darf sich freuen!

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Zwei eigenartige Formen von Selbstschädigung

Zu zwei Formen der Selbstschädigung sind neue Erkenntnisse gewonnen worden:

1. Apotemnophilia

Der zwanghafte Wunsch nach einer Amputation. In den letzten 30 Jahren sind wiederholt Fallberichte erschienen von Personen mit dem andauernden und unüberwindlichen Wunsch, eine oder mehrere Gliedmaßen zu amputieren. Die Störung wird heute zu der größeren Gruppe der Body Integrity Identity Disorders (BIID) gerechnet; das heißt Zustände mit abnormer Körperwahrnehmung. Die BIID soll gleich als ganze Gruppe in die nächste Ausgabe des DSM aufgenommen werden.

In einer 2004 erschienen amerikanischen Studie konnten 52 Personen mit andauerndem Wunsch nach einer Amputation befragt werden (1). Sechs hatten eine Amputation schon selbst durchgeführt unter zum Teil lebensgefährlichen Umständen, drei hatten einen Chirurgen dazu gebracht. 47 der Befragten waren Männer. Rekrutierung und Befragung erfolgte über mehrere Stufen und für den Befrager anonymisiert.

Mit einer Ausnahme bestand der dringende und abnorme Wunsch nach einer Amputation seit der Kindheit oder der frühen Adoleszenz. Psychotherapie oder Medikamente konnten die Intensität des Wunsches nicht beeinflussen. Dagegen haben Amputationen an den gewünschten Stellen den Wunsch ausgelöscht und das Befinden der Betroffenen nachhaltig verbessert. Die Befunde lassen Raum für zahlreiche Spekulationen. Der Autor weist auf Parallelen zu Störungen der sexuellen Identität hin.

Die vollständige Publikation hier downloaden!

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2. Tanorexie

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Viel häufiger, aber weniger dramatisch. Die Bezeichnung entstand aus „to tan» und Anorexie. Andere Bezeichnungen sind „Bräunungssucht» oder „indoor tanning dependency». Betroffene suchen täglich in exzessivem Ausmaß Solarien auf. Die Verhaltensweise wird inzwischen von Fachleuten als Dysmorphophobie qualifiziert. In einer Studie wurden bei ausgeprägten Fällen Entzugssymptome wie Übelkeit und Zittern festgestellt (2). Eine andere Studie ging von der Frage aus, ob möglicherweise eine Abhängigkeit von dauernder UV-Bestrahlung die Präventionsanstrengungen punkto Hautkrebs torpediert (3). Von 385 College-Studenten erfüllten 12 % die Kriterien der Autoren für ein „UV light substance-related disorder».

Vorzeitige Hautalterung, bleibende Pigmentstörungen und das Krebsrisiko wurden von den „Süchtigen» in Kauf genommen. Noch kein Beweis für das Suchtpotential der UV-Bestrahlung selbst, geschweige denn eine Erklärung. Es besteht aber Abkärungsbedarf.

1. First MB: Desire for amputation of a limb: paraphilia,psychosis, or a new type of identity disorder Psychological Medicine, 2004, 34, 1-10.
2. Zeller S. et al. Do adolescent indoor tanners exhibit dependency? J Am Acad Dermatol 2006; 54: 589-96
3. Poorsattar SP, Hornung RL: UV light abuse and high-risk tanning behavior among undergraduate college students. J Am Acad Dermatol 2007;56(3):375-9


Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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4 thoughts on “Apotemnophilia und Tanorexie

  1. Das ist schon bizarr was sich Psychologen und Psychiater, die meist kränker sind als ihre sogenannten Patienten, so einfallen lassen um ihren potentiellen Kundenkreis zu vergrößern. Es wird zeit, dass sich eine postmoderne Gesellschaft sich von dieser sektenartigen Berufsgruppe nicht weiter auf´s Dach steigen läßt.

  2. Psychologen und psychiatrische Kliniken sind in der Schweiz zum Bersten voll. Die benötigen das gar nicht. Hier geht es wohl eher um die Etikettierung von «nicht der WHO-Ideologie» entsprechende Personen und deren Ausmerzung. Man will den perfekten Menschen, und in einer möglichst gleichmacherischer Weise. Statt Rassenhygiene, Menschenhygiene nach den Vorstellungen der WHO! Der neue Übermensch soll herangezüchtet werden. Er sollte vorzugsweise politisch korrekt indoktriniert sein um ihn besser zu manipulieren. Staaten haben kritisch denkende, mündige Bürger nicht gerne, denn sie könnten Missstände aufdecken und der Staat könnte somit die ‹Liebe des Volkes› verlieren. Schon der Gedanke daran graust jedem Politiker. Die Bildung der EU hat den Gesundheitsfaschismus als verdeckte Heilslehre nur beschleunigt – gekommen wäre er so oder so.

    Wenn diese Hatz und Diskriminierung in diesem Tempo so weitergeht, dann müssen wir alle kräftig in den Steuerbeutel langen und die psychiatrischen Kliniken in ihrer Anzahl fürs Erste mal schnell zu verdoppeln!

    Auch die Angstmacherei in Bezug auf Passivrauch und auch bei aktiven Tabakrauchern wird in einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung enden; und all dies zulasten der Krankenkosten (nicht etwa der Gesundheitskosten, wie stets fälschlich überall geschrieben steht – die Gesundheit kostet nichts!). Der Anstieg der an diversen Phobien Erkrankter lässt sich seit bald 15 Jahren nicht stoppen. Frage hier noch einer, wieso! Nichts macht kränker als Angstgefühle, die bis zu 90 Prozent in ernsthaften Depressionen enden.

    Wenn ein Raucher stets der Ekelbilder seines Zigarettenpäckchens angesichtig ist, dann wird sein Unterbewusstsein dahingehend beinflusst und konditioniert, dass er daran sterben MUSS! Was hier tatsächlich betrieben wird, ist ein moderner, psychologisch ausgefeilter Versuch eines Raucher-Holocaustes mit subtileren Mitteln als denen des 2. Weltkrieges. Was heute an negativer Propaganda passiert, ist weitaus gefährlicher, als es die von Goebbels je war.

    Mit dieser Methode wird in Zukunft die Schädlichkeit des sowohl aktiven, als auch ‹passiven› Rauchens bewiesen werden können, da es heute noch nicht möglich ist, weil es einfach unmöglich ist. Dann wird es heissen – «wir haben es doch immer so gepredigt, warum habt ihr nicht auf uns gehört!»

    Wer diese Schweinerei nicht durchschaut, insbesondere die Politiker, die werden sich an sehr vielen Krebstoten zu verantworten haben. Insbesondere aber die WHO, das DKFZ in Heidelberg und Thomas Zeltner in der Schweiz, der selbst schon eine Krebsoperation hinter sich hatte. Heute wird in der Politik buchstäblich über Leichen gegangen – und das noch ohne Gewissenbisse!

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