Des Antirauchers Beissreflex

Geschichtsfälschung oder entartete Kunst?

Auf dem Weg zum Neusprech

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theodor_heuss_zigarreWie Jacques Tatis nie rauchende Pfeife war die stets rauchende Zigarre des Theodor Heuss ein Markenzeichen. Diese Tatsache soll nun aus den Köpfen von «Neusprech» Aspiranten gelöscht werden. Was beim noch lebenden Helmuth Schmidt nicht gelang, versuchte eine andere militante Antirauchergruppe, genauso erfolglos, mit dem sympathischen Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten in der Geschichte Deutschlands überhaupt.

Nach 125 Jahren ist er als bronzene Statue an seinen Geburtsort zurück gekehrt. Der erste Bundespräsident Theodor Heuss. Der Weinbauort Brackenheim bei Heilbronn feierte am Wochenende seinen berühmtesten Sohn mit allen Ehren. «Sie haben Theodor Heuss in Ihre Mitte gestellt in Ihrer Stadt, auf Augenhöhe und bodenständig, wie es seinem Naturell entspricht», sagte Bundespräsident Horst Köhler am Samstag, 31. Januar 2009 in Brackenheim.

Dies war die Stunde der militanten Antiraucher-Gruppe «Aktionskreis Stuttgarter Nichtraucher», um sich dümmlich ins Gespräch zu bringen. Heinz Grünewald, 1. stellvertretender Vorsitzender der Gruppe, schwadronierte gegenüber einem Reporter der Bildzeitung folgenden Schwachfug: «Die Zigarre muß weg! Ein Denkmal sollte eine verdiente Persönlichkeit als Vorbild darstellen und nicht als jemanden, der mit Tabak seine Gesundheit gefährdet hat». Dies berichtete die Badische Zeitung.

Der Bildhauer des Denkmals, Karl-Henning Seemann, wies die Kritik zurück. «Heuss war bekannt dafür häufig Zigarren zu rauchen, außerdem gibt es keinen Grund, Geschichtsfälschung zu betreiben nur weil ein paar Antiraucher sich wichtig machen wollen.»

Heuss  studierte Nationalökonomie, Geschichte, Philosophie, Kunstgeschichte und Staatswissenschaften in München und Berlin und verdiente sein Geld nach dem Studium als politischer Redakteur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der amerikanischen Militärregierung zum ersten «Kultminister» Württemberg-Badens ernannt. Später war er Gründungsmitglied der FDP. Im Jahre 1949 wurde er zum ersten Bundespräsidenten der noch jungen Bundesrepublik Deutschland gewählt. Heuss starb im Jahre 1963, kurz vor seinem 80. Geburtstag – und lebte somit um einiges länger als die damalige durchschnittliche Lebenserwartung  für Männer von knapp 71 Jahren.

Ist es möglicherweise dieser Tatsache zuzuschreiben, welche Antiraucher zu solch sebstentlarvenden Aktionen verleitet und diese zu zwanghaften Impulsen und unverständlichen Reflexen drängt? Nichts rechtfertigt irgend eine Gruppe von Tugendterroristen, derart Ungeheuerliches zu fordern und auf die Geschichte nach ihrem Gusto Einfluß zu nehmen oder eine jahrhundertealte Tabakkultur schamlos zu leugnen – und ohne Rücksicht auf die gewachsene Struktur einer Gesellschaft in Kunst, Geschichte und Literatur auf eine Weise einzuwirken, die den Holocaustleugnern in nichts nachsteht.

Carolus Magnus

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14 thoughts on “Des Antirauchers Beissreflex

  1. Sigmund Freud sagte mal: «Manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre…»

    Es macht jedoch nicht den Anschein, daß diese Kunde bis zu den Reflexbeissern durchgedrungen ist. Ich schlage vor, statt «Zigarrenleugner» das Wort «Penisneider» zu gebrauchen.

  2. Hallo Carolus,

    hab Dank für den Hinweis – bis dato wußte ich nicht einmal, daß (ausgerechnet!) in Stuttgart eine solche Antiraucher-Gruppe existiert. Die werde ich mir mal vornehmen – denn eines kann ich garantieren – ein solcher Zirkus wie den, den die Pro-Rauchfreien in Bayern abziehen, wird es bei uns in Stuttgart NICHT geben.

    Grüßlis, von Muna aus dem Ländle 🙂

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